Logbuch… Sternzeit -298776.4116575593 auf einem blauen Planeten… alles began mit einem Gespräch mit einem polnischen Bauarbeiter. Auf unserem Dorf soll nun der Glasfaserausbau beginnen. Und alles läuft anders, als es geplant ist. Es fängt schon im Gespräch an, es sind auf einmal nur noch 15 Meter Glasfaserkabel auf dem eigenen Grundstück kostenlos. Die minimal invasive Routenführung über das Grundstück also leider keine Option mehr. Und damit doch Pflaster öffnen. Das Kabelverlegen per Spülbohrung wird nur in Ausnahmefällen genutzt.
Der Baubeginn auf dem Grundstück soll schon am nächsten Tag sein, doch kein Arbeiter in Sicht. Eigentlicher Baubeginn am nächsten Montag um 14Uhr… ohne erneute Anmeldung oder Absprache. Die Grundstücke werden einfach betreten und Pflastersteine entfernt bzw. Zuwege aufgegraben. Wer jetzt erst die Bauarbeiter bemerkt und nicht vorgesort hat, kann das Grundstück mit dem Auto die folgenden Tage nicht verlassen. Besitzer von Elektrofahrzeugen kommen ebenfalls nicht mehr zu Ihrer privaten Ladeinfrastruktur und die nächste öffentliche Ladesäule ist ca. 8 km entfernt. Aber auch Verbrennerfahrer kommen nicht zu Ihrem Wocheneinkauf, inklusive älterer Menschen die man mit zum Einkauf nehmen würde.
Ebenfalls ist es durch die ungenaue Absprache unmöglich die Tage im Homeoffice zu planen, manche müssen Zugang zum Keller eröffnen. Andere können sich vielleicht nicht konzentieren durch den Lärm und wären lieber ins Büro gefahren.
Kommunikation von der Stadt zu den Krankentransporten gab es anscheinend auch nicht, denn diese Standen in der verengten Ortsdurchfahrt ohne Ampel anderen Verkehrsteilnehmern Kotflügel an Kotflügel entgegen. Leider war die Länge der Baustelle durch die Kurve am Ortseingang für die Fahrer nicht überschaubar.
Auch heute am 3 Tag des Ausbaus wird man nicht durch den Wecker geweckt, sondern durch das Geräusch von Schaufeln an der Hauswand.
Bis jetzt sehr positiv, die Bauarbeiter haben noch keine der Zuleitungen für Gas, Wasser, Strom, Telefon und SAT-TV beschädigt. Auch die Geschwindigkeit und der Fleiß der Bauarbeiter ist vergleichbar mit einem Ameisenstaat.
Ich nutze meinen kleinen Blog nun, um die Ereignisse festzuhalten… denn hier findet man den Bericht erstmal nicht. Denn unser Dorf braucht bei einer 7MBit/s-Versorgung dringend einen Ausbau. Eine Beschwerde bei der Stadt würde nur zu Verzögerungen führen und davon hatte der Ausbau schon genug. Ganz nach “beiß nicht die Hand, die dich füttert”, ist man also still und nimmt die fehlende Kommunikation hin.
Falls doch jemand einen Glasfaserausbau plant und diesen Blog findet, macht es für die Anwohner bitte anders.